Der Nordamerikanische Waschbär gehört zu den gebietsfremden Vertretern der deutschen Raubsäugerfauna und ist eine der am stärksten omnivor ausgerichteten Säugetierarten weltweit. Der seit Ende der 1930er-Jahre in Deutschland angesiedelte Kleinbär wird in den letzten Jahren vermehrt als Gefahr für einheimische Tierarten sowie als potenzieller Krankheitsüberträger wahrgenommen. Aufgrund seiner anpassungsfähigen, urbanophilen Lebensweise nehmen auch Mensch-Waschbär-Interaktionen und damit verbundene Problemfelder im Siedlungsraum zu. Der Artikel fasst den aktuellen Kenntnisstand zu den Auswirkungen der Waschbärenbesiedlung in Deutschland zusammen, gibt einen Überblick zum rechtlichen Status des Neubürgers und stellt konkrete Managementmaßnahmen und Handlungsempfehlungen als Resultat von Freilandforschung und Praxiserfahrung vor, mit denen die wesentlichen Konfliktfelder nachhaltig und effektiv minimiert werden können.
Summary
The North American raccoon is an introduced carnivore species in Germany and one of the most omnivorous mammal species worldwide. Established in Germany since the end of the 1930s, the procyonid has become increasingly perceived as a threat to native species as well as a potential vector of disease in recent years. Due to its adaptable, urbanophilic lifestyle, human-raccoon interactions and associated problems in settlement areas are also increasing. The article summarises the current state of knowledge on the impacts of raccoon settlement in Germany and provides an overview of the legal status of the newcomer. Concrete management measures and recommendations for action are presented as a result of field research and practical experience. In this way, the areas of conflict caused by the raccoon presence can be minimised sustainably and effectively.