Der Begriff ‚Ereignis‘ ist ein Basisbegriff narratologischer Konzepte, weil er für die Wahrnehmung eines Textes als narrativ die Mindestanforderung darstellt. Unter ‚narrativ‘ versteht man die Repräsentation eines Ereignisses bzw. einer Folge von Ereignissen – so die Minimaldefinition von Prince. Ereignisse werden als Zustandsveränderungen definiert: „ event. a change of state manifested in discourse by a process statement in the mode of Do or Happen.“ Eine ähnliche Definition finden wir bei Doležel: „Ein Ereignis soll definiert sein als die Veränderung (Transformation) eines (Anfangs-) Zustandes in einen anderen (End-) Zustand, wobei beide zu einem bestimmten Zeitpunkt stattfinden.“ In diesen erzählgrammatischen, strukturalistischen Ansätzen wird Ereignis als Grundeinheit aufgefasst, gilt als „definitorisch“, d.h. als eine Grundvoraussetzung für Narrativität.